Wir feiern! 10 Jahre Stadtheimatpflege Freising e.V.

04.08.2017

10 Jahre Stadtheimatpflege Freising e.V.

Das Fest zu „10 Jahre Stadtheimatpflege Freising e.V.“ begann mit einem kleinen Festakt im Schafhof. Bernhard Reiml, Vorsitzender des Vereins, begrüßte die Gäste und sprach allen Mitgliedern, Kooperationspartner und den weiteren vielen Unterstützern und Helfern seinen Dank für die gute Zusammenarbeit aus.

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher ging in seiner Ansprache auf die geschichtliche Entwicklung des Vereins ein. Gegründet wurde der Verein am 30. Mai 2007 von 30 Gründungsmitglieder im Freisinger Hofbrauhauskeller noch unter dem Namen „Stadtbildpflege und Baukultur Freising e.V.“. Ziele, wie sie damals diskutiert und schließlich in der Satzung festgehalten wurden, waren vor allem die Förderung von Kunst und Kultur, des Landschafts- und Denkmalschutzes sowie des Heimatgedankens, der Einsatz für die Erhaltung von Kulturgütern in der Stadt Freising und bei Freisinger Bürgern in Bezug auf die kulturellen Güter der Stadt ein intensiveres Bewusstsein und eine höhere Sensibilität zu erreichen.  2013 wurde der Vereinsname modifiziert zu „Stadtheimatpflege Freising e.V.“ Heute zählt der Verein 130 Mitglieder.

Oberbürgermeister Eschenbacher ging auch auf die Aktivitäten und Erfolge des Vereins ein, sowohl im Bereich der Historischen Bildungsarbeit (Führungen, Ausstellungen, z.B. 2008 „Freising – eine Stadt am Wasser“, Nikolaus-Feier im Dom, Freising-Memory), Baukultur (Stellungnahmen, z.B. zur Verfüllung des Peterkellers, Teilnahme in Gremien zur längerfristigen städtischen Entwicklung, Verleihung des Stadtbildpflegepreises an Personen, die sich um das Freisinger Stadtbild verdient gemacht haben).

Als besondere Projekte der Stadtheimatpflege Freising gelten der Weinberg, die Bewusstseinsbildung rund am das Freisinger Residenzschloss und der Sommerbierkeller. Der Weinberg besteht am Südhang des Dombergs seit 2009. Neben dem „Freisinger Pergwein“, der jährlich von den Vereinsmitgliedern verkostet wird, ging es bei diesem Projekt um mehr: um den Südhang des Dombergs; mit dem medienwirksamen kleinen Weinberg wurde der Blick auf die mehrere Hektar große, zentral gelegene und unglaublich schöne Grünfläche gelenkt; mit der Unterstützung der Leitung des Bildungszentrums konnten so bei „Weinbergführungen“ unzählige Interessenten durch die verschlungenen Pfade des Südhangs geführt werden. Ebenso durch beinahe unzählige Führungen, Vorträge und Diskussionen hat der Verein Stadtheimatpflege Freising viel dazu beigetragen, dass man sich der Geschichte und der besonderen Bedeutung des Gebäudes bewusster wird. Es war die Stadtheimatpflege, die eine Räumlichkeit im Residenzgebäude, die aus dem Freisinger Bewusstsein verschwunden war, wieder aufgegriffen hat: den „Steinernen Saal“, der sich im Südflügel befand, über zwei Geschosse reichte und im 19. Jahrhundert in viele kleine Räume unterteilt wurde; der Verein hat 2008 archivalische Untersuchungen dazu angestellt und 2009 mit der Genehmigung des damaligen Domrektors mittels einer Sonde eine Untersuchung an der Decke vorgenommen; im Fink-Magazin erschienen mehrere Artikel dazu; der Saal war nun im Bewusstsein vieler Freisinger wieder präsent; im Wettbewerb zur Sanierung des Bildungszentrums spielte er nun eine entscheidende Rolle. Das jüngste Projekt für den Verein stellen die Sommerbierkeller am Veitsberg dar. Das Wissen im Verein über die historischen Sommerbierkeller in der Stadt hat seit 2013 zu einer Reihe von Führungen, Vorträgen und Zeitungsberichten geführt; auch gab es seitens des Vereins einen deutlich vernehmbaren Protest gegen die Verfüllung des sogenannten Peterkellers an der Mainburger Straße.

Zum Ende der Rede von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher unterschrieb dieser mit dem ersten Vorsitzenden des Vereins, Bernhard Reiml, den Nutzungsvertrag zu den Sommerbierkeller (ein ausführlicher Bericht dazu folgt in Kürze).

Als Höhepunkt des Abends hielt Johannes Haslauer, der erste Vorsitzende des Vereins Kulturerbe Bayern e.V., den Festvortrag. Unter dem Titel „Stadt, Land, Mensch“ sprach er über den beschleunigten Wandel der Baukultur im ländlichen und städtischem Raum und der immer stärkeren Verdrängung und Verlust von Denkmälern und damit historisch gewachsener Bausubstanz und Kulturgütern. Kulturerbe Bayern e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe bürgerschaftlichem Engagement Bayerns Kulturerbe zu erhalten. Grundlage zum Erhalt der Kulturgüter ist bürgerschaftliches Engagement in Form von persönlicher Mithilfe, ideeller und finanzieller Stiftung. Als Grundlage für die Arbeit von Kulturerbe Bayern dient eine Stiftung, ähnlich den äußerst erfolgreichen Trusts in England oder Schottland. Im Rahmen der Feiern zu „100 Jahre Freistaat Bayern“ im Jahr 2018 wird Kulturerbe Bayern e.V. die ersten Projekte starten.

Im Anschluss an den Festakt genoss die Festgesellschaft die laue Sommernacht bis in die Nacht hinein im wunderbaren Ambiente des Schafhof-Areals. Ein großer Dank für die Kulinarik geht an das hervorragende Team von BOTANIKA! Ein weiterer herzlicher Dank an die wunderbare musikalische Gestaltung durch das Blechbläserquartett der Freisinger Stadtkapelle!

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