Bildung³ auf dem Domberg (KDH) - Eine Führung durch die Ausstellung

31.01.2017 von Bernhard Reiml

Bildung³ mons doctus - Gestern. Heute. Morgen 

Das Lernen auf dem „mons doctus“ hat Tradition, seit über tausend Jahren ist er Bildungsstätte.

Im Frühmittelalter spielte dabei das Domkloster (seit 739) eine entscheidende Rolle. Dessen ständiger Bedarf an Schriften und Büchern lies im 8. und 9. Jahrhundert eine eigene Bibliothek sowie eine Schreibschule entstehen.

Eine internationale Persönlichkeit war Bischof Otto von Freising (Rg.1138-1158). Mit seiner Weltchronik und der Geschichte über seinen Neffen Kaiser Friedrich I. gilt er als einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Mittelalters.

Auch in der Barockzeit war der Domberg Ausgangspunkt von Bildung. Das 1697 unter Fürstbischof Eckher gegründete Lyzeum war mit seinen philosophischen und theologischen Kursen ein Haus von akademischem Rang. Die 1724 bis 1729 von P. Carl Meichelbeck verfasste „Historia Frisingensis“ ist die erste quellenkritische Bistumsgeschichte.

Eine Zäsur stellte die Säkularisation 1802/03 dar. Mit dem Ende der fürstbischöflichen Herrschaft wurde auch dem Residenzgebäude seine eigentliche Bestimmung genommen. Es folgte eine gut 150-jährige Geschichte als Klerikalseminar. In dieser Zeit wurden auf dem Domberg mehrere Generationen von Priestern ausgebildet. Die letzte große Veränderung geschah 1968 mit der Verlegung des Priesterseminars nach München und der Gründung des heutigen Bildungszentrums.

Angesichts der bevorstehenden Umgestaltung des Dombergs wirft derzeit die Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising einen Blick in die Vergangenheit und Gegenwart, aber auch in die Zukunft der Bildung.

Die Ausstellung „Bildung³ mons doctus - Gestern. Heute. Morgen“ im Kardinal-Döpfner-Haus beleuchtet dabei den Weg des ehrwürdigen Gebäudes von der Residenz über das Priesterseminar, hin zum Bildungszentrum.

Mit Friedrich Bernack, dem stellvertretender Direktor der Stiftung Bildungszentrum, führte uns einer der profundesten Kenner des Kardinal-Döpfner-Hauses durch diese Ausstellung. Dabei begeisterte er nicht nur durch sein Fachwissen, sondern konnte auch mit der einen oder anderen Anekdoten aufwarten.

Neben zahlreichen historischen Zeitdokumenten wie Photographien und Alltagsgegenständen zeigte sich dem Betrachter, wie vielfältig Bildung auch heute sein kann.

Die Ausstellung ist noch bis 26.02.2017 zu sehen. Den Abschluss bildet die Präsentation der Ergebnisse des derzeit laufenden Architektenwettbewerbs.

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