Vortrag: „Heimat erkennen – Identität bewahren: Merkmale einer Kulturlandschaft"

23.05.2011 von Florian Notter

Der Begriff „Kulturlandschaft“ wird in der alltäglichen Diskussion, insbesondere auch im politischen Tagesbetrieb zunehmend gebraucht. Es sind ganz bestimmte natur- und kulturräumliche Elemente, die ein ganz bestimmtes Gebiet annähernd als eine Einheit, als eine „Kulturlandschaft“ erscheinen lassen. Das Wissen um deren Spezifika fördert nicht nur das allgemeine Bewusstsein für umwelt- und landschaftspflegerische Belange, sondern prägt auch die Identität einer Region nachhaltig. 

Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat das Institut für Landschaftsarchitektur an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf mit der Untergliederung Bayerns in einzelne Kulturlandschaften („Entwurf einer kulturlandschaftlichen Gliederung Bayerns als Beitrag zur Biodiversität“) beauftragt. 

Am 23. Mai 2011 konnten wir für eine Vorstellung dieses landesweit bedeutenden Projektes Herrn Prof. Dr. Markus Reinke, Frau Dipl.-Ing. Veronika Stegmann sowie Frau Dr. Chris Loos gewinnen. Im Mittelpunkt stand eine Präsentation, die deutlich machte, wie wichtig unsere Kulturlandschaften für den materiellen wie emotionalen Entwicklungsprozess, sei es in ländlicheren oder auch urbaneren Räumen, ist. Überall dort, wo der Mensch in die Natur eingegriffen hat, haben wir es mit einer „Kulturlandschaft“ im eigentlichen Sinn zu tun. Am Beispiel der beiden innerhalb des Freisinger Stadtgebiets aufeinandertreffenden Kulturlandschaften (Tertiär-Hügelland im Norden, „Münchner Schotterebene“ im Süden) wurde die detaillierte Bestandsaufnahme, die für das Projekt obligatorisch ist, vorgestellt. Unzählige Beispiele kulturlandschaftlicher Elemente prägen auch unsere Stadt, so z. B. Hohlwege, die im Mittelalter zum besseren Transport in das Hügelland eingegraben wurden, Mauerreste von einstigen Gartenanlagen oder auch historische Streuobstwiesen, wie wir sie am Südhang des Dombergs vorfinden. 

Abschließend verdeutlichte Markus Reinke das in der Präsentation Vorgestellte an einem kleinen Rundgang über den Freisinger Domberg.

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